Über diesen Blog

Was will dieser Blog? 

 

Ich kann berichten, ich kann schreiben. Ich habe ein Herzensthema.


Seminar für Multiplikatorinnen
Dieser Blog füllt eine Lücke! Ich bin über 40, dem Mädchen-Alter deutlich entwachsen. Ich habe einen Beruf und eine Familie, stehe also eigentlich mitten im Leben. Dafür habe ich mich mit ganzem Herzen entschieden und eingesetzt. Aber ich bin krank, seit mehr als 30 Jahren blockiert, habe mich durchgemogelt, meinen Körper zerstört, irgendwie funktioniert und trotzdem weiter gemacht, mich beinahe umgebracht. Diese Seite meiner Persönlichkeit hat sich vor meinem Verstand maximal gut verborgen. Darum bin ich so spät dran mit dem Hilfe-Suchen und Gesund-Werden. Trotzdem bin ich immer noch da. Keine Ahnung, wie ich das geschafft habe. Vielleicht bin ich zäh.

Zurück zur Lücke: Ich meine die Versorgung für Betroffene in meinem Alter, die nicht mehr im Mädchengesundheitsladen betreut werden. Die sich zutiefst schämen, an die Öffentlichkeit zu gehen. Die sich nicht nur ihren Eltern, sondern möglicherweise auch einer eigenen Familie oder einem Arbeitgeber öffnen wollen oder müssen. Die größte Angst vor einem Klinikaufenthalt haben, weil sie nicht wissen, was sie erwartet. Die eigentlich auch keine Zeit haben, sich zu kümmern. Und die dann wieder denken: Ich schaffe das schon alleine! Für unsere Altersgruppe gibt es wenig bis keine Angebote, wie ich selbst leidvoll erfahren musste. Meine Lücke also.

 

Warum mache ich das? 

Öffentlichkeitsarbeit.
Weil wir so Viele sind! Ich höre gut zu. Ich schaue gut hin. Das Leid, die Verzweiflung, auch das Unwissen im Umgang mit dem Thema Essen oder im Kontakt mit Betroffenen ist greifbar. Man spricht jedoch nicht darüber, man tut es einfach nicht. Auch auf meiner Stirn steht nicht: "Durchgeknallt & Essgestört". Eine gewisse Zurückhaltung ist sicher angebracht. Trotzdem musste ich mich im Verlauf der Therapien so viel mit mir auseinander setzen und habe so viel gelernt, dass ich denke: Wenn nur ein Bruchteil von Euch da draußen schneller auf seine innersten Hilfeschreie reagiert oder ein Helfender sich traut zu helfen, weil ich schon vorgearbeitet habe, dann ist es gut.
Mir ist klar, dass ich an mancher Stelle provoziere - sei es durch die ausgewählte Sprache oder deren Inhalte. Das muss so sein, diese Krankheiten sind kein Kinderspiel.

Was kann ich?  

Gruppen- und Methodenkompetenz.
Das Projekt "Aufklärung Essstörungen" entsteht. Ich habe mich vorbereitet und diesen Sprung in die Außenwelt sorgfältig aufgebaut. Mein Ziel war stets, mein Wissen zu teilen und zu helfen und selbst noch weiter zu kommen, von anderen zu lernen. Zunächst wollte ich eine moderierte Selbsthilfegruppe aufbauen, da ich mich in der bestehenden Gruppe nicht wohl fühlte. Diese Idee wurde vom Projekt "Aufklärung Essstörungen" überholt, das recht spontan geboren wurde: Ich ließ in kleinem Kreis die Bemerkung fallen, dass ich bereit wäre, über Essstörungen aus Sicht einer Betroffenen zu berichten. Sogleich wurde ich eingeladen, mich in der Präventionsarbeit in Schule oder Jugendhaus zu engagieren. Frauen (und Männer?) in meinem Alter weiter bringen. Und präventiv mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen arbeiten. Beruflich komme ich aus der Bildungsarbeit - und hatte das völlig verdrängt. Ja, genau, das will ich!

Hier gilt: Bei Interesse bitte melden! 


Blog und mehr. Der Blog füllt sich langsam, aber stetig. Durch Impulse von innen und außen werden sich Struktur und Inhalte vermutlich verändern. So soll es sein, so verstehe ich diesen Blog.

Was mache ich nicht?

Keine Gebrauchsanleitung für besseres Fressen und Kotzen! Auf dem Markt gibt es viele (auto-)biographische Romane, Facebook-Gruppen und den einen oder anderen Blog, deren Inhalte von Betroffenen als Gebrauchsanleitung gelesen werden könnten. Davon möchte ich mich klar abgrenzen. Der Grat zwischen Aufklärung und Anleitung ist schmal, das ist mir bewusst. Mein Fokus liegt auf dem Gesund-Werden, d.h. auf dem Aufhören, dem Bleibenlassen von Fressen und Kotzen.

Letzte Aktualisierung: Montag, 09.12.2019

Zeit für eine Pause

Umbrüche. Abschiede. Ich ziehe mich zurück, der Blog macht Pause. Gründe dafür gibt es viele, der Wichtigste: Mit dem Essen komme ich zurech...