Donnerstag, 9. August 2018

Frei gelegt

Fest verinnerlichte Glaubenssätze.


Angriff. Explosiv.
Als Schreiberling suche ich mir Worte, um selbst zu begreifen, den tieferen Sinn zu entdecken. So legen, in der Retrospektive notiert, meine persönlichen Lebensschritte einen roten Faden frei: Ich stehe vor der Rebellion, vor einer Gefühlsexplosion nach bedürfnis-toten Jahren. Wenn ich offen und ehrlich bin, weiß ich, wo ich ungehorsam werden möchte. 

Und jetzt?

Ätsch.

Rebellion konkret.


Wieder erfordert der voran gegangene post eine Ergänzung. Rebellion, was bedeutet das konkret? Es heißt für mich, in den Ungehorsam zu gehen, den Aufstand zu proben, ganz praktisch anders zu handeln als bisher. Möglichst, ohne andere dabei zu verletzen. Das allerdings ist unrealistisch.

Hier stehe ich nun.

Nach einer langen Phase der Verhaltensanalyse und Verhaltensänderung, die mein Leben gerettet hat, ist nun Raum, meine Gefühle und Bedürfnisse, meine Sehnsüchte und Wünsche zu entdecken. Meine eigenen. Aus mir selbst heraus. Ich habe sozusagen den Panzer abgeschlagen und stehe ziemlich nackig und verletzlich da, einige alte Brösel bedecken mich noch, die Schutzfunktion ist allerdings dahin. Ich wage Brüche: Konkret wechsle ich den Beruf und arbeite nach einer Pause niederschwellig, meine zahlreichen Ehrenämter gebe ich sukzessive auf. So verschaffe ich mir Zeit und Luft. Mein nächstes Umfeld sieht dem Prozess hilflos und verständnislos und wortlos und ängstlich zu. Wir funktionieren weiter, jeder für sich und nach außen den gesellschaftlichen Standards und Erwartungen entsprechend. Nur: Ich habe mich verändert. Trotzdem fresse ich noch, nehme weiter zu, erbreche von Zeit zu Zeit, betäube die Depression medikamentös. Einige Symptome begleiten mich nach wie vor.

Flieger.
Fazit: Ich habe einen Punkt erreicht, an dem ich nicht mehr weiter komme. Mich selbst habe ich verändert, mein nächstes Umfeld wollte und will nicht mit oder ich ließ ein Mitgehen nicht zu. Freunde haben längst verstanden, was jetzt dran ist. Ich auch, doch meine zaghaften oder taktlosen Versuche scheitern. Beim Versuch, mir Klarheit zu verschaffen, lege ich nicht nur meinen roten Faden, sondern auch fest verinnerlichte Glaubenssätze frei. Dafür brauche ich überraschend viel Platz, so ergibt sich schon der nächste post. Dran bleiben!

Samstag, 4. August 2018

Mein roter Faden

Status Quo: Schrei nach einer Konklusion!


Mein letzter Beitrag ruft - von mir erneut gelesen - nach einer Ergänzung. Entstanden heute morgen um 8 beim Joggen.

Status Quo: Re-read.

Manchmal stolpere ich über meine eigenen Worte und über den Inhalt meiner Texte. Manches wiederholt sich; vieles beschämt mich; oftmals spüre ich Selbstmitleid, was ich mit mir und meinem Ich so gar nicht vereinbaren kann und will. Eigentlich möchte ich Lösungen finden, nach vorne schauen, umsetzen, erschaffen, zufrieden stellen... Die Nächte sind derzeit unglaublich heiß, ich wache früh auf. Vor dem heutigen Morgenlauf blieb also Zeit für einen re-read meines letzten posts. Und während des Laufs erörtere ich in aller Ruhe und Monotonie die inhaltlichen Aspekte. Wieder klingt etwas nach und arbeitet in mir - und schreit nach einer Egänzung.

Donnerstag, 2. August 2018

Status Quo

Warten auf die Depression 


Warum ich in ambivalenter Habachtstellung bin und mir eine Depression herbeisehne.  

Status Quo 

Ich komme zurecht, gehe gerne zur Arbeit und freue mich dort über die Anerkennung und die vielfältigen Aufgaben, die inzwischen auf meinen Schreibtisch gelangen. Zurück zuhause, sorge ich für Mittagessen und kurze Rücksprache mit den Söhnen, die gerade da sind. Diese widmen sich anschließend ihren eigenen Dingen und organisieren sich selbst. Schließlich sind Ferien. Und ich? Ich gehe ins Bett, schlafe eine Weile – so ungefähr zwei Stunden – und werde dann nur unter Mühen wieder wach, von Tatkraft keine Spur. Die alltäglichen Hausarbeiten schaffe ich kaum, sie gehen mir nicht mehr leicht von der Hand, sondern werden zur Belastung. Vieles lasse ich unerledigt, jetzt bin ich echt faul. Völlig energielos. Wichtiges schiebe ich stetig vor mir her. Mein wunderbarer Therapeut sorgt sich wegen meiner Stagnation. Ich halte mich für mutlos, er nennt es willenlos.

Zeit für eine Pause

Umbrüche. Abschiede. Ich ziehe mich zurück, der Blog macht Pause. Gründe dafür gibt es viele, der Wichtigste: Mit dem Essen komme ich zurech...