Sonntag, 23. September 2018

Neustart

Zurück auf Anfang

Neustart oder 'zurück auf Anfang'? Die Ferien sind vorüber, das schöne Wetter auch. Ich atme dankbar die regenreiche Luft. Die langen Monate der Hitze haben mich angestrengt: Zu viel Sonne, zu viele kurze Röcke und scheuernde Oberschenkel, zu viel Eis und Aperol Spritz, insgesamt zu viel zu tun. Ich starte neu, auch, indem ich zurück auf Anfang gehe.

Überwältigungen.

Ich höre auf meine innere Stimme.

Diese meldet sich durchaus. Und ganz häufig übergehe ich die Signale, weil ich sie nicht wahrnehmen will. Ich scheue nämlich die Auseinandersetzung, das weiß ich inzwischen. Lieber mag ich Harmonie - selbst wenn sie aufgesetzt oder herbei gelogen ist. Aber: Damit ist Schluss, ich will meine innere Stimme zumindest wahrnehmen, die Signale bewerten, abwägen, um dann für mich selbst entscheiden und auch einstehen zu können.
Tatsächlich bin ich dieses Jahr auf Distanz gegangen zu meinen Liebsten, das ist einfach passiert - ausgenommen meine Kinder: Zu ihnen spüre ich viel größere Nähe als die verzweifelten Jahre zuvor. Dieses Gefühl sauge ich auf und nehme die wieder entdeckte Nähe dankbar an. Andere liebe Menschen mussten auf das gemeinsame Bett oder auf regelmäßiges Kümmern, unsere Treffen und Unternehmungen, Anrufe und Briefe verzichten - und das zunächst ohne Erklärung. Ich habe auf diese Weise für mich gesorgt. Und den Schmerz, Widerstand, das Unverständnis, die Enttäuschung und die Wut der anderen z.T. sogar herausgefordert. Es war wie ein riesengroßes Aufräumen. Übrigens ist das auch für mich nicht schön oder gar einfach. Sondern insbesondere einsam.

Neu: Erprobung in der Praxis.

Tiefe Traurigkeit hatte mich phasenweise fest im Griff. Also habe ich in Absprache mit der Klinik die Medikamente weiter erhöht. Manchmal frage ich
Sortierungen.
mich, ob das überhaupt die richtige Idee ist? Vielleicht schwimme ich mit den Tabletten nur viel besser auf dem Wellenkamm, bevor ich ins nächste Tal krache? Das jedoch sind depressive Gedanken, die mich im Moment nicht weiter bringen. Im Gegenteil, ich merke, dass ich mich ausprobiere: Ich fühle 'nein' und ich sage 'nein' oder ich erbitte Bedenkzeit, wenn ich diese brauche. Auch habe ich wesentliche Bausteine identifiziert, die ich 'im Umbau' einsetzen möchte. Stichwort: Veränderung. Wenn ich selbst die Situation nicht verändere, wird nichts passieren. Total klar, total simpel. Also versuche ich zu besprechen, zu entwickeln und auch durchzusetzen. Wieder etwas mehr im gemeinsamen Tun, nicht ganz alleine und keineswegs ohne Absprachen. Letzteres übe ich sehr bewusst: Absprachen wagen, Position beziehen. Ich wühle mich sozusagen durch die Berge, die sich vor mir auftürmen, hindurch - und kläre, kläre, (er-)kläre.


Ich hole mir Hilfe.

Täglich grüßt das Fressen. Der kneifende Hosenbund. Wie gesagt, die scheuernden Oberschenkel. Die Suche nach der einen, passenden Wohlfühlgarderobe. Wieder eine Größe größer. Diese Scham. 
Die Sache mit dem Essen ist eine riesengroße Scheiße. Mindestens dreimal
Fertigwerdungen.
täglich raubt mir das Essen den letzten Nerv, es ist eine elende Qual und eine nicht selbst gewählte Herausforderung. Zwar registriere ich durchaus, dass ich besser lebe, als noch vor drei, vier Jahren. So viel habe ich schon aufgeräumt, da werde ich die Sache mit dem Essen doch wohl endlich nachziehen können?

Jedoch, ich brauche dabei Hilfe. Zurück auf Anfang: Morgen habe ich nach langer Pause wieder einen Termin bei meiner Ernährungsberaterin. Wir kennen uns gut, seit einigen Jahren bin ich immer wieder längerfristig bei ihr zur Beratung. Sie hat meine wesentlichen Schritte stets professionell und einfühlsam begleitet. Ich werde mir vermutlich ehrliche Worte anhören müssen zu meinen Angst-Themen, intensive Arbeit erwartet mich. Damit muss ich rechnen, das macht mir Sorgen. Ich bitte sie um Hilfe, damit ich anknüpfen kann an das bisher Erreichte. Alleine schaffe ich es nicht. Das habe ich verstanden. Und so nehme ich Zeit und Geld in die Hand und stelle mich der Thematik - erneut. Zurück auf Anfang? Nicht ganz, meine Basis ist eine andere. Das ist gut. Ich werde berichten.

Letzte Aktualisierung: Sonntag, 30.09.2018

Zeit für eine Pause

Umbrüche. Abschiede. Ich ziehe mich zurück, der Blog macht Pause. Gründe dafür gibt es viele, der Wichtigste: Mit dem Essen komme ich zurech...