Sonntag, 4. November 2018

Lichtblicke

Das Gute wahrnehmen.
Perspektiven.


Mir geht es gar nicht gut. Meine Fingernägel sind abgekaut, ich schlafe schlecht und viel, Anziehen und Zurechtmachen für den Tag fällt mir sehr schwer, am liebsten würde ich mich im Bett verstecken. Meine Familie leidet aus vielerlei Gründen. Die Dinge potenzieren sich. Und trotzdem finde ich Lichtblicke, die ich teilen möchte.

Freunde.

Meine Freunde bleiben. Obwohl ich kaum auf Nachrichten oder eMails antworte und sogar Verabredungen absage. Sie melden sich immer wieder, kommen vorbei und zeigen sich. Ich zeige mich. Zwar lasse ich die Maske dran, denn meist sind wir nicht alleine, aber ich versuche dennoch, meine andere Seite sprechen zu lassen. Denn dann sehe ich sie auch. Ich, die Zweigeteilte. Im Alltag funktioniere ich ganz gut, meine Familie kann sich nicht beschweren. Aber mit meiner Familie bin ich nicht befreundet - so hart das klingt. Hier bin ich auf Distanz. Eine liebe Freundin sagte zum Abschied: "Keine Angst, mich wirst Du nicht los." Wie schön. Wie schwer. Welch ein Halt. Auch noch wesentlich: Meinen Freunden ist meine Figur völlig egal. Noch mehr Halt!

Zweitmeinung.

Bei der Ärztin. Die eine bescheinigt mir Übergewicht: A-d-i-p-o-s-i-t-a-s, dieses Wort lässt sich ausspucken und in die Länge ziehen, damit es richtig wehtut. Jetzt ist es also soweit. Die nächste hingegen, die ich für meine Vorsorge aufsuche, ist zufrieden: "Endlich sehen Sie mal richtig gesund aus. Sie waren mir ja immer etwas zu dünn." Ich stehe hilflos zwischen beiden Aussagen und kann gar nicht begreifen, was hier passiert. Glauben möchte ich, dass mein Körper viel mehr Kraft hat und mehr nach Frau aussieht. Denn das bin ich. Frau und Mutter. Aber ich bin auch voller Angst, dass ich es niemals schaffe, mit dem Fressen aufzuhören. Ich ahne, wohin der Weg dann führt. Damit es nicht soweit kommt, muss ich Dinge klären.

Youtube.

Manchmal versacke ich im Internet. Wir haben keinen Fernseher, darum nutze ich Youtube zur Zerstreuung. Über Umwege stieß ich auf eine Folge "Volle Kanne" mit Maite Kelly. Ich gebe zu, ich bin fasziniert von dieser Frau. Ab Minute 9:20 spricht sie kurz über Mode: "Ich ziehe doch nicht Mode an, um schlank auszusehen. Ich ziehe Mode an, um SCHÖN auszusehen." Wie cool ist das denn? Das will ich so stehen lassen. Punkt.

Zeit für eine Pause

Umbrüche. Abschiede. Ich ziehe mich zurück, der Blog macht Pause. Gründe dafür gibt es viele, der Wichtigste: Mit dem Essen komme ich zurech...