Gnadenlos ehrlich: So sieht's aus.
Nur eine Gewohnheit?
Ich erinnere mich, dass ich schon als Mädchen meine Fingernägel abgekaut habe. Meine Mutter schöpfte so ziemlich jede moderne Ablenkungsmethode aus, sogar übel schmeckenden Nagellack. In der Pubertät arbeitete ich mich eigenmotiviert daran ab, mit dieser Angewohnheit aufzuhören. Die Finger im Mund und hinterher blutende Nagelhaut fand ich selber hässlich. Die Außenwirkung wurde mir wichtig. Irgendwie habe ich es sogar geschafft, die Gewohnheit abzulegen, allerdings kam dann fast übergangslos die Bulimie.Gekauft habe ich bestimmt 100 verschiedene sogenannte Produkte zur Hand- und Nagelpflege. Meine Finger begann ich zu schützen, manchmal sogar zu pflegen. Die Nagelhaut zupfe ich allerdings immer noch; mal mehr, mal weniger.
Warum ich niemals offene Schuhe anziehen kann.
Es gibt Zeiten, in denen ich sogar Ringe tragen kann. Aber niemals offene Schuhe, schöne Sandalen oder Flipflops. Denn: Meine Finger habe ich im Griff, aber meine Zehen sind völlig ramponiert. Ich habe so ausdauernd jeden einzelnen Zehennagel bearbeitet, d.h. abgezupft, eingerissen, abgeknibbelt, abgebissen, dass die Nägel nicht mehr nachwachsen und die Nagelhaut zerstört ist. Dies geschieht immer automatisch; ganz besonders im Sommer, wenn die Socken fehlen. Aber auch sonst. Fürchterlich peinlich.