Dienstag, 23. Januar 2018

Fehltritt oder Rückfall: Suchtverhalten

Kein Spiel, sondern bitterer Ernst.

Eine Ergänzung. Ein Appell.


In meinem post "Fehltritt oder Rückfall: Körperliche Schäden" beschreibe ich die Folgen meiner Bulimie und Magersucht. Ich möchte den Text heute um eine deutliche Klarstellung ergänzen:

Getrieben. Nie freiwillig.
Bulimie wird auch Ess-Brech-Sucht genannt, Anorexie als Mager-Sucht bezeichnet. Das ist von wesentlicher Bedeutung, denn eine Betroffene oder ein Betroffener handelt niemals freiwillig so wie von mir beschrieben, sondern getrieben von ihrer Sucht, von ihren Zwängen, von Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit und in andauernder Einsamkeit. Als denkende Menschen sehen wir, was wir tun, wir verachten unser Tun und fühlen uns schuldig, wir wollen es nicht, wir sind voller Scham und Abscheu, aber wir können nicht anders. Gemäß Definition im Duden ist eine Sucht eine "krankhafte Abhängigkeit", ein "übersteigertes Verlangen nach etwas" bzw. eine "Krankheit". Eben eine Sucht!

Auf den Seiten der Klinik am Korso habe ich unter dem Punkt "Bulimie - Krankheitsfolgen" eine m.E. sehr treffende Beschreibung entdeckt:
"(...) Bulimikerinnen entwickeln oft eine Aufspaltung in eine öffentliche Fassadenpersönlichkeit und eine heimliche Suchtpersönlichkeit.

Dichotomie (=Zweigliedrigkeit) bei der Bulimie nach Habermas (1994)
ÖffentlichHeimlich
kontrolliert  -  unkontrolliert
normal   - pervers
enthaltsam   - gierig
perfektionistisch   - chaotisch
attraktiv   - abstoßend
altruistisch  - bedürftig
unabhängig   - abhängig
freundlich  - aggressiv
(...)" 

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