Verzwicktes Leben. Halt mich!
Warum der post "Fehltritt oder Rückfall: Suchtverhalten" zu besorgten Rückmeldungen führt und was ich darauf antworten möchte.
Bitte um Verständnis. Ein Appell.
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Kein Kinderbild. |
Änderungsmotivation. Ambivalenz.
Gleichzeitig bekommt meine Motivation, die beiden Persönlichkeiten einander anzunähern, Dämpfer durch das echte Leben.Ich bin nicht alleine auf der Welt, ich liebe mein ausgeprägtes soziales Leben, ich brauche es unbedingt und ich pflege es. Aber mein Umfeld weiß wenig von mir; erst jetzt lerne ich, mich zu öffnen und zu offenbaren. Um Hilfe zu bitten oder Angebote anzunehmen, fällt mir extrem schwer. Lieber zeigt sich die Fassadenpersönlichkeit. Mein echtes Leben ist hart, erfodert im Moment Entscheidungen und Umbrüche. Das ist vermutlich völlig normal. Mein Umgang mit Tiefschlägen oder mit bürokratischen Hürden ist aber keineswegs normal, sondern - bähm! - suchtgesteuert. Ich habe (immer) noch kein anderes, wirksam etabliertes Ventil für die Herausforderungen des echten Lebens. Hingegen kennen meine Bulimie und ich uns sehr gut, dieses Ventil funktioniert verlässlich. Darum steht sie mir so nahe und ist schnell, viel zu schnell, verfügbar. Fast mag ich den körperlichen Schmerz, dann spüre ich mich. Verzwicktes Leben, manchmal reicht meine Kraft nicht auch noch für den Kampf gegen die Bulimie. Dann ersticke ich fast an dieser Ambivalenz. Und ich habe Verständnis für die Hilflosigkeit, die Fassungslosigkeit und das Entsetzen, die mir begegnen.
Der Stoß. Ein Aufrütteln.
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Nachricht an Kathrin! |
Wenn meine eigene Motiviation nicht ausreicht, für mich selbst zu kämpfen, rüttelt mich mein Therapeut, dann muss ich mir vor Augen halten, wer ich auch noch bin: Eine Mutter, eine Tochter und Schwester, eine Freundin. Vor allem eine Mutter.
Und als Mutter bin ich für meine Kinder unersetzlich.
Als Mutter trage ich die Verantwortung für meine Kinder, für ihr Leben und für ihr Wohlergehen.
Für meine Kinder muss ich weiter machen. Mir vor Augen halten, was ich schon geschafft, welche Stufen ich erklommen habe. Muss das Schwere annehmen, aushalten, Wege hindurch finden. Ich muss mich erinnern, als wie quälend ich die Depression, die Panikattacken und die körperlichen Schäden erlebe. Es lohnt sich also unbedingt. Ich werde dran bleiben und möchte gerne glauben, dass ich die Ambivalenz auflösen kann. Irgendwann.