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Sofa-Pause. Pausen-Sofa. |
Ein Jubelruf.
Nicht 7 Wochen ohne, aber 4 Tage ohne. Ohne Mann und ohne Kinder. Alleine zuhause. Ohne Termine, ohne Arbeit. Was diese Auszeit für mich bedeutet.
Zum ersten Mal seit 14 Jahren...
... bin ich alleine. Nicht in der Klinik im Doppelzimmer, nicht zu einem Seminar im Hotel oder zur Auszeit in der Pfalz, sondern ganz alleine daheim. Nicht für 15 Minuten oder 2 Stunden, aber für 3 Nächte und 4 ganze Tage, für 72 Stunden und ein bisschen was. Ich liebe meine Familie, ich liebe meine Kinder und mein turbulentes Leben. Jedoch, die letzten Jahre haben mich platt gemacht. Sie bringen Seiten an mir zum Vorschein, die ich nicht mag. Diese Jahre zeigen mir, was ich alles kann - und was ich nicht mehr kann. Auch, was ich nicht mehr will. Sie haben mich verändert, erwachsen werden lassen und mich hart im Umgang mit mir selbst und mit anderen gemacht. Ich bin reifer geworden und vor allem viel gesünder. Trotz mancher Widrigkeiten bin ich dankbar für diese Zeiten und stolz, dass ich so lange durchgehalten habe.Zum ersten Mal seit ewigen Zeiten...
... spüre ich mich: Ich bleibe morgens liegen, bis ich aufstehen möchte. Ich hole mir einen Espresso und gehe zu meinem Buch zurück ins Bett. Dort habe ich Platz, niemand rutscht auf meine Seite oder klaut meine Decke oder fummelt an mir herum. Ich lausche den Vögeln im Garten, nicht dem Gestreite meiner Jungs. Dann mache ich mir ein Frühstück, starte gemächlich in den Tag. Denn ich habe mir Urlaub genommen, mein Geschenk an mich. Ich höre mein Haus neu, ich sehe mich neu, ich spüre mich neu. Jeden Mittag koche ich für mich trotz innerer Widerstände, später esse ich ausreichend zu Abend, trinke dazu ein Glas Wein und schmecke das Beeren-Bouquet. Ich sitze ohne Zeitung oder Handy am Esstisch, kaue langsam, fast genüsslich und nicht hastig oder alleszermatschend. Mein Körper redet mit mir - und ich kann ihn verstehen! Weil ich Ruhe habe, weil ich mir die Zeit nehme.Zum ersten Mal seit vielen Jahren...
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Thich Nhat Hanh |